Biodiversität

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Arten und Lebensräume erhalten

Biodiversität – die Vielfalt der Arten, Gene und Lebensräume – ist eine der wertvollsten Ressourcen der Erde. Wir befinden uns jedoch mitten im 6. großen Artensterben, der Mensch ist als Verursacher effizient und gründlich. Über kurz oder lang sind wir aber auch die Haupt-Leidtragenden – wir sägen gerade an dem Ast, auf dem wir sitzen: Die Artenvielfalt, die uns umgibt, ist die Grundlage unseres Lebens. Zerstören wir sie, so wird das System instabil – und damit auch unsere Lebensgrundlagen und unsere Nahrungsmittelsicherheit.
Der im Mai 2019 durch den Weltbiodiversitätsrat (IPBES) veröffentliche Bericht zum weltweiten Zustand der Arten hat deutlich gemacht, wie dringend hier aktuell Handlungsbedarf besteht.

Mit Natura 2000 besteht ein europaweites, ökologisches Netz aus über 26.000 besonderen Schutzgebieten zur Sicherung seltener Lebensräume und Arten.
Es ist ein modernes Schutzinstrument, mit dem Ziel, die wertvollsten europäischen Arten und Lebensräume für uns und die Generationen nach uns zu erhalten. Zentrales Anliegen ist die Sicherung der biologischen Vielfalt durch Erhaltung natürlicher Lebensräume und der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten.
Rechtliche Grundlage bilden zwei EU- Richtlinien: die Vogelschutzrichtlinie und die FFH-Richtlinie. In diesen sind bestimmte Schutzgüter gelistet, die erhalten werden bzw. in einen günstigen Erhaltungszustand gebracht werden müssen. Mit dem EU-Beitritt hat sich Österreich verpflichtet, diese beiden Richtlinien umzusetzen und zu diesem Zweck ein Netz an Schutzgebieten auszuweisen.

Natura 2000 bedeutet aber nicht den grundsätzlichen Schutz von Gebieten, aus denen der Mensch in der Folge ausgeklammert wird, sondern menschliche Eingriffe sind auch weiterhin erlaubt, sofern diese den Erhaltungszustand des jeweiligen Schutzgutes nicht erheblich beeinträchtigen. Oft braucht es in Zusammenhang mit Natura 2000 sogar die Nutzung durch den Menschen. Denn viele Lebensräume wie z.B.: Magerwiesen und -weiden oder Almen sind erst durch landwirtschaftliche Nutzung entstanden und müssen auch in Zukunft (wieder) bewirtschaftet werden, um erhalten zu bleiben. Natura 2000 birgt also ein großes Potenzial, das Miteinander von Mensch und Natur zu stärken.

Natura 2000 ist das Schutzinstrument, das den Verlust der biologischen Vielfalt über unsere Landesgrenzen hinaus durch zielgerichtete Unterschutzstellungen und Managementmaßnahmen in Zusammenarbeit mit den BewirtschafterInnen eindämmen kann. Der Erfolg dieser Maßnahmen misst sich allerdings an den dafür eingesetzten Mitteln. Für eine qualitativ hochwertige und einheitliche Umsetzung von Natura 2000 auf nationaler Ebene sind daher eine ausreichende Finanzierung sowie eine bundesweite Koordinierung unentbehrlich.